Obwohl die Traktoren von Josef Köpfli nur während den Jahren 1948 bis 1964 in kleinen Stückzahlen produziert wurden, ist der Köpfli-Traktor heute weit über die Schweizer Landesgrenzen hinaus in der Oldtimerszene bekannt. Ganz besonders markant an den Köpfli-Traktoren ist die von Josef Köpfli patentierte Zahnradlenkung. Bei dieser Bauart der Vorderachse, kann das innere Vorderrad beinahe 90°eingeschlagen werden. Alle beweglichen Teile des Lenkgetriebes laufen im Ölbad und sind hermetisch gegen Schmutz, Staub, Wasser usw. abgeschlossen. Dank dieser genialen Konstruktion ist eine vollständige Sicherheit auch bei hoher Geschwindigkeit gewährleistet. Gegenüber herkömmlichen, von manch anderen Traktorenherstellern patentierten Ganzranksteuerungen, benötigt die Köpfli-Lenkung keine Umlenkhebel und -bolzen, die zu vorzeitigen übermässigem Spiel führen. Ebenso markant ist das Design der Köpfli-Traktoren. So erinnert das Frontgitter der Köpfli-Haube, auch etwas an den Frontgrill der Automobilmarke BMW. Über viele Jahre waren die Köpfli-Traktoren mit den 6-ZylinderPetrol/Benzin Motoren von Chevrolet ausgerüstet, welche den Schleppern eine weitere ganz besondere Faszination verliehen. In den späteren Jahren kamen auch4- und 6-Zylinder Dieselmotoren von Perkins zum Einbau.

Josef Köpfli wurde am 18. Juli 1910in Hohenrain LU als Bauersohn geboren. 1928 begann er eine Lehre als Velomechaniker in Willisau. Da der Lehrbetrieb in Willisau aufgelöst wurde, schloss er seine Lehre als Automechaniker in Luzern ab. Nach seiner Tätigkeitbei seinem Bruder in Unterwasser SG, bekam Josef Köpfli im Februar 1932 eine Anstellung beim Traktorenfabrikanten Hans Hürlimann in Wil SG. Im Laufe der Zeit konnte er die Tätigkeit als Chefmonteur in der Fabrikation antreten, sowie darauffolgend durfte er als Verkäufer die Betreuung der Hürlimann-Vertreter in der Zentralschweiz übernehmen und verkaufte in dieser Zeit weit über 500Hürlimann-Traktoren. Daneben beschäftigte sich Josef Köpfli auch mit verschiedenen Konstruktionen. So waren die Erfindungen der Hürlimann-Ganzranksteuerung, der Hürlimann-Einzelradbremse, sowie der Hürlimann-Motoregge, die Verdienste der Tatkräftigen mit Arbeit von Josef Köpfli zu verdanken.

Da Hans Hürlimann die neue Erfindung der Köpfli-Ganzrankvorderachse mit Zahnradlenkung nicht für seine Hürlimann-Traktoren einführen wollte, entschied sich Josef Köpfli die Firma Hürlimann zu verlassen und selbst mit dem Traktorenbau zu beginnen. So wurde bereits 1948 mit der Montage der ersten Köpfli-Traktoren bei der Garage Jörg in Weesen SG begonnen. Um die Liefermöglichkeiten zu erhöhen wurde bereits im Jahre 1950 die Produktion zu der Firma Gebr. Mägerle nach Uster verlegt. Da die Firma Mägerle mit der Herstellung im Werkzeugmaschinenbau ausgelastet war, wurde die Produktion wiederum zur Firma SIG in Neuhausen umgelagert. Jedoch Aufgrund der grossen Nachfrage konnte auch die Firma SIG nicht genügend Kapazitäten schaffen. 1953 verlagerte Josef Köpfli ein letztes Mal seine Produktion zur Maschinenfabrik Freienbach AG im Kanton Schwyz. Nach rund 450 produzierten Köpfli-Traktoren in Freienbach wurde im Jahre 1964 die Produktion eingestellt und das gesamte Ersatzteillager und die Produktionsrechte an die Firma Amweg in Ammerswil AG verkauft.

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